Samstag,03. November, Beginn 20 Uhr
Rathaussaal Arnstadt

LUTHER SPLITTERT
lamento about groove

[ Jazz-Projekt ab 2012 zur Luther-Dekade ]

Seit 1546 schweigt Martin Luther, und doch wird bis heute viel über ihn geredet. Eine der Fragen, die ihn selbst am drängendsten bewegt haben, könnte die gewesen sein, wie es mit dem Erleben der höchsten Gnade inmitten tiefster verzweifelter Not bestellt ist. Luther, der lautstark dazu aufrief, Juden zu töten, der den Fürsten nahelegte, ihre Bauern zu erschlagen, so sie sich gegen sie erhoben, der Hexen das Recht auf Leben absprach, hatte allem Anschein nach viel Verzweiflung zu ertragen „über die Bosheit in der Welt“, und hatte es mit dem Erleben der höchsten Gnade vermutlich ebenso schwer.

Die Musiker gehen vor allem der Frage nach, wie tiefste Verzweiflung mit höchster Ekstase in einer gemeinsamen Situation sich verhalten. Von den sechs Musikern werden sechs Choräle, denen Luther damals den Text besorgt hat, in originelle Verwandlungen genommen, bei denen vor allem diverse Stil-Elemente des Jazz im Spiel sind.

Die Energie des Groove wandelt hierbei zwischen dem Feuer eines Scheiterhaufens und einem Wiegenlied durch vielfältige Stationen: Das musikalische Sinnbild dieses Konfliktes lässt die Spannungen spüren, aus denen immer wieder Mord und Totschlag ebenso wie Bekenntnis und Vergebung zu resultieren scheinen.

 

Klaus Christian Kaufmann   Vibrafon
Christian Grosch   Piano / E-Piano
Enno Lange   Schlagzeug
Toralf Schrader   Kontrabass, E-Bass
Philipp Domke   Posaune
Stefan Wehrenpfennig   E-Gitarre

(Kartenverkauf für die Veranstaltung an der Abendkasse; Reservierungen per Mail empfohlen!)

Zeitungsrezension der TA vom 6.11.2012

offizielle Webseite

 

 

 

Die Kompositionen des Projektes LUTHER SPLITTERT von K.C. Kaufmann werden mit einem Arbeits-Stipendium der Kulturstiftung des Freistaates Thüringen gefördert.

4 Gedanken zu „LUTHER SPLITTERT“
  1. Sehr geeherte Damen und Herren,
    im Museum Schloss Wihelmsburg in Schmalkalden läuft derzeit eine große und hochgelobte (siehe bspw. unter http://www.historischeausstellungen.de) Sonderausstellung mit dem Titel „Luther und die Hexen“. Das Projekt kommt zu dem Schluss: Hätten sich protestantische Obrigkeiten an Martin Luther gehalten, wäre es zu keinen Massenverfolgungen von Hexen gekommen.“
    Man darf nicht immer nur den lauten Luther öhören, sondern ab und an auch mal den leisen. Ja, auch Luther war ein Kind seiner Zeit, er hätte es aber nicht zu den Massenverfolgungen kommen lassen. In Schmalkalden sind zwei Fälle überliefert, die eine direkte Lutherrezeption haben. Und genau deswegen war die Herrschaft Schmalkalden ein wohltuend weißer Fleck inmitten tausender brennender Scheiterhaufen.
    Ich stehe gerne für weitere Rückfragen zur Verfügung.
    Mit ganz herzlichen Grüßen
    Dr. Kai Lehmann

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