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Improvisations-Musiker und Erfurter Turmbläser begegnen sich im Konzert

Melodien in der Version eines alten Handbüchleins, des „Erfurter Enchiridion“ von 1524 und 1525, sind der Ausgangspunkt für ein Projekt, welches Auseinandersetzungen in drei Ebenen thematisiert:

„Alte“ und „Zeitgenössische“ Musik, Solo und Sinfonik, spontane Improvisation und Komposition in Noten stellen sich gegenseitig auf die Probe. Der alte CONCERTO – Begriff, meist als der Wettstreit der Virtuosen verstanden, wird auf einer weiteren Ebene aktiviert : MELODIE und GERÄUSCH stehen sich gegenüber im Wettstreit um KLANG.

Der Thüringer Musiker „Kace“ Christian Kaufmann zu seiner Modell-Komposition: „Ich betreibe eine Auseinandersetzung. Meine persönliche, musikalische Muttersprache führt ein Zwiegespräch mit dem mitteleuropäischen, zeitgenössischen Umfeld. Ein Zwiegespräch in Form eines Konzertes. Zwei Fraktionen stehen sich gegenüber.“

Dabei sind die Improvisationsmusiker :

Sabine Worthmann (Berlin), Kontrabass, electronics; bekannt von Ensembles mit Howard Johnson (NUBIA), John Zorn (COBRA), Frank Lacy, Anthony Coleman; Solo-Projekte „electronic woods“ und „smoking guns“ : Sie erweitert das natürliche Klangspektrum des Kontrabasses um diverse digitale und analoge Effekte, indem sie, auch simultan, electronics und Kinder-Spielzeug einsetzt.

Stephan Meinberg (Köln), Trompete, Flügelhorn; Auftritte in Peter Herborns Big Band „LARGE“, mit seinem Quintett VITAMINE, in der Kölner Jazz-Szene, in Salsabands wie KIMBIZA : Die Virtuosität des vielseitigen Jazztrompeters und Bandleaders, seine Ausbildungen als Orchester- und als Jazzmusiker und die Praxis in traditioneller Blechbläsermusik zeichnen seine hervorragende Rolle in diesem Projekt aus.

Klaus Wilmanns (Immichenhain/ Hessen) Kontrabass, electronics; Noise, Rock, Jazz, Pop im Sibylle Pomorin Qartett, mit Fred Frith, dem „Tony Oxley Celebration Orchestra“ heute auch Theaterschaffender : Er hat aus Stilen aller Richtungen seine eigene Sprache entwickelt, die, zum Teil mit ungewöhnlichen Spieltechniken wie auch elektronischen Hilfsmitteln, in rhythmisch souveräner Manier eine reichhaltige Palette an sounds über tonale Maßstäbe hinaus entfaltet.

KC Kaufmann (Arnstadt/ Thüringen) Drums, Malletts, Percussion, Komponist und Projektleiter; heute eigene Projekte wie „weijazznah“, Trio Volquartz Wilmanns Kaufmann, nodisk, früher mit der „Keller-Schulze-Werkstatt“ und dem „DDR-JazzOrchester“ 1989, dem Schlagzeugquartett ROHEMA P4, trommeln & hörner unterwegs : Er bringt in seiner kreativen Praxis die Traditionen des alten und modernen Jazz mit dem Melos und dem Klangreichtum europäischer Musikstile in gemeinsames Spiel;

und die „Erfurter Turmbläser“, ein gestandenes, professionelles Bläser-Ensemble für Alte und Neue Musik

mit Dirk Hedrich, Eberhard Barth, Trompeten und Jörg Heinrich, Andreas Jaschke, Posaunen.

Die Schirmherrschaft übernimmt der Präsident des Thüringer Landesmusikrates, Herr Prof. Lange.

Förderer sind das Land Thüringen, die Stiftung Kulturfonds Berlin, eine weitere bundesweite Stiftung, der Kulturbetrieb Arnstadt sowie regionale und überregionale Sponsoren. Träger ist die IG Jazz Arnstadt e.V.

Termin der Premiere war Samstag, der 13. Oktober 2001 in Arnstadt; Ort die Bachkirche.

Aktuelle Informationen auch unter  www.kc-kaufmann.de