Denis COLIN – bcl

Tony MALABY – sax
Benjamin MOUSSAY – fender rhodes
Julien OMÉ – gitarre
Stéphane KERECKI – b
Eric ECHAMPARD – batterie

Denis Colin gehört zu den besten Bassklarinettisten Frankreichs und hat seit vielen Jahren mit unterschiedlichen Formationen (von Trio bis Big Band) gearbeitet. Inspiriert von Archie Shepp, mit dem er auch schon gespielt hat, und John Coltrane war Colin Mitte der 70er Jahre im Bereich der improvisierten Musik zu Hause.
Mit der „Société des arpenteurs“ – der Gesellschaft der Landvermesser – hat Colin ein neues Projekt gestartet, dass mit stetig wandelnden Soundkonstellationen und variationsreichem Arrangement aufwartet. Europäische improvisierte Musik und „American Black Music“ haben großen Einfluss auf seine Arbeit genommen und dies ist auch auf der CD „subject to change“ deutlich zu spüren. Der Name der CD ist für ihn Programm: über einen längeren Zeitraum deutete sich an, dass Colin etwas anderes machen will. Mit dem Wechsel von der Trio-Besetzung zu einer größeren Formation, der Gesellschaft (Société), ist es für ihn wichtig, den Blick aufs Ganze zu haben, Musik aus einem größer gewordenen Umfeld einzubeziehen. So kann man auf der CD erleben, dass eine Bassklarinette durchaus funky sein kann, aber auch Melodien aus Afrika, Amerika oder dem Orient sind herauszuhören.
Zugleich ist der Einfluss der Elektronik eines Miles Davis nicht zu überhören, sogar Albert Ayler geistert als Phantom durch die Melodien. Oder erinnert nicht einiges an die Riffs von Led Zeppelin? Auch George Russel und Gil Evans sind irgendwo dabei. Eine wahre Kohärenz vieler verschiedener Richtungen, das alles präsentieren Colin und seine „Gesellschaft“, die in Arnstadt in der Sextett-Variante auftritt, sehr eindrucksvoll.

Denis Colin & La Société des Arpenteurs – die Gesellschaft der Landvermesser: Was für ein grandioser Name, wobei hier tatsächlich neue musikalische Landstriche erkundet und vermessen werden. „Subject To Change“ heißt die letzte Platte des 1956 in der Nähe von Paris geborenen Bassklarinettisten Denis Colin, der einst durch die Platten von Archie Shepp und John Coltrane mit dem Jazz infiziert wurde. In der Anfangszeit – den mittleren 70er Jahren – arbeitete er eng mit dem Free Jazz-Bassisten Alan Silva zusammen, an dessen IACP-Schule Colin später auch improvisierte Musik unterrichtete. Colin hat seither in verschiedensten Formationen gespielt, vom Trio bis zur Big Band, und er hat sowohl fürs Theater als auch fürs Kino komponiert. Auch mit einer seiner großen Inspirationsquellen stand er auf der Bühne: Archie Shepp holte ihn mehrmals als Gast zu seinem Quartett. Auf „Subject to Change“ spukt allerdings insgeheim ein anderer Geist durch die sich stetig wandelnden Soundkonstellationen und variationsreichen Arrangements: Miles Davis in seiner elektronischen Phase dürfte Colin einige Ingredienzen mitgegeben haben, die er dann zu einer ganz eigenen Melange der Stile verrührt hat – und heiß werden ließ: „Ich hing sehr an meinem Projekt und wollte es ‚zum Kochen‘ bringen, es sollte sogar fast ein bisschen überlaufen.“

Jazzmeile in Arnstadt, Donnerstag 04.11.2010 | Aula im Neideck-Gymnasium, Schlossplatz 2