Zum Album INTO DEEP
Im Frühjahr 2008 war die Combo Spaniol4 wie bereits in den Jahren zuvor ausgedehnt unterwegs, drei Wochen ging es mit viel neuer Musik im Gepäck quer durch Deutschland. Schon nach wenigen Konzerten stellte sich das nötige Tourfeeling ein. Die Fahrten in zwei vollgestopften Kombis, die Suche nach sorgfältig versteckten Clubs, der Running-Gag der nicht aufgehängten Plakate, die Unterbringung in skurrilen Pensionen, das alles sorgte für die richtige Dosis Energie, die inspirierte Konzerte ermöglicht.
Anschließend vergruben sich die vier langjährigen Freunde in der Künstlerkolonie „Wagenhallen“ in Stuttgart, um dort mit Hilfe alter Röhren-Rundfunktechnik ihre dritte Platte so aufzunehmen, wie es in den Hochtagen des Jazz üblich war: alle Musiker spielen in einem Raum – das bedeutet Rücksichtnahme auf Lautstärkeverhältnisse und absolute Konzentration; Overdubs und nachträgliche Korrekturen sind hier nicht möglich.
Schon bald wurde klar, dass Spaniols neue Komposition „Into Deep“ inhaltlich und programmatisch den Weg weisen sollte: die alten Mikrophone samt Röhren-vorverstärkern transportieren den Sound der Instrumente mit ihrem eigenen charakteristischen Timbre. Das Fender Rhodes Piano und dieerstmals bei SPANIOL4 verwendete Bassklarinette sorgen mit ihrem warmenunaufdringlichen Sound für ein Verschmelzen der unterschiedlichen Klangfarben.
Man spürt tatsächlich, wie es derTitelsong des Albums verheißt, die Essenz einer lange eingespielten Formation.
Die Musiker:
Frank Spaniol(Tenor, Bcl)
Ulf Kleiner (Piano)
Markus Bodenseh(Bass)
Sebastian Merk(Drums)
Jazzweekend Arnstadt, 5. Juni 2010, 20.00 Uhr, Kneipenjazz, Café mit Kultur „Kulisse“