Erstaunlich intuitiv und dynamisch manifestiert in ihrer musikalischen Unaufdringlichkeit klingt die Perfomance der Berliner Jazz-Combo Alchemy. Rund um den Komponisten und Saxophonisten Frank Frai tummeln sich angenehm losgelöst von vielerlei Jazz-Standards vier Musiker namens Tom Finke (fender rhodes), Gerold Genssler (kontrabass), Oliver Schlüter (git) und Beni Reimann (dr).

Seit der Gründung im Jahr 2003 entwickelte die Jazzformation ein Repertoire an Stücken, die definitiv die relaxte Jazz-Nuance halten, welche ihre Namen versprechen:
Das Stück „Rien ne va plus“ erweckt bis zum Ende ein nicht alltägliches Hochgefühl – in einer wohlüberlegten Subjektivität arrangiert und unangepasst heiter seinem sophisticated Jazz-Freestyle folgend.

Den weiten Horizont huldigend beschreibt die äußerst melodiöse Umsetzung des Songs „African Bluebird“. Angenehm sphärisch modern pendelt sich dieser Song in den vom Fernweh heimgesuchten Intellekt ein. Eine beachtlich sanfte Reise in das behutsame Abendrot des schwarzen Kontinents.

Einen spontanen Einblick in den Raum außerhalb der Zeit ermöglicht die Originalität des Stückes „Spin Dr.“. Angelangt beim Gold des Augenblicks bestätigt es unweigerlich die Vermutung, dass sich alles ständig in Bewegung befindet.

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Resümierend sei erwähnt: Die den Alchemisten zugesprochene Goldmacherkunst wird mit dieser eigenwilligen „Jazz Art noveau“ durch das Gehör sehr phantasievoll wahrnehmbar – ein allerfeinster Klangrausch, einfach al dente in seiner Intention.

Frederika Viennalini

Bandmitglieder
Frank Frai – saxophone
Thomas Finke – rhodes
Beni Reimann – drums
Gerold Genßler – doublebass
Olli Schlüter – guitar

Die Band gastierte am 9. Juni 2007 (15.Jazzweekend) in der Kulisse Arnstadt